Lactasemangel feststellen
WIE KANN MAN EINEN LACTASEMANGEL FESTSTELLEN?
Viele Menschen beobachten bei sich oder ihren Kindern, dass sie Milch und Milchprodukte nicht oder nicht mehr gut vertragen. Ob dies an einem Lactasemangel liegt, kann mit einem Laktosebelastungstest festgestellt werden. Dazu trinkt man auf nüchternen Magen in Wasser aufgelöste Lactose (ca. 25 - 50g). Anschließend werden über 2-3 Stunden in regelmäßigen Abständen Atemproben (H2-Atemtest) oder Blutproben (Blutzuckertest) genommen.
H2-ATEMTEST
Liegt ein Lactasemangel vor, so wird die zugeführte Lactose im Dünndarm nicht oder nicht vollständig aufgespalten und gelangt in den Dickdarm, wo sie durch Dickdarmbakterien unter Bildung von Wasserstoff (H2) abgebaut wird. Dieser wird über die Darmwand resorbiert und gelangt dann über den Blutkreislauf in die Lunge, von wo aus er ausgeatmet wird. Anhand des Wasserstoffgehalts der ausgeatmeten Luft lässt sich daher feststellen, ob Lactose, die wegen eines Lactasemangels im Dünndarm nicht gespalten wurde, in den Dickdarm gelangt ist.
BLUTZUCKERTEST
Mit diesem Test wird festgestellt, ob die zugeführte Lactose im Dünndarm aufgespalten wurde. Ist dies der Fall, so steigt der Blutzuckerspiegel an, da die bei der Aufspaltung freigesetzte Glucose über die Darmwand ins Blut gelangt. Liegt jedoch ein Lactasemangel vor, so ist die Aufspaltung der Lactose im Dünndarm beeinträchtigt, so dass kein oder nur ein geringerer Anstieg des Blutzuckerspiegels erfolgt.
Die Lactosebelastungstests werden üblicherweise von Fachärzten für innere Medizin und Gastroenterologen durchgeführt.
GENTEST
Beim Gentest entnimmt der Arzt einen Abstrich von der Wangenschleimhaut. Dieser Abstrich wird zur Untersuchung in ein spezialisiertes und zertifiziertes Labor geschickt.
Der Gentest gibt Aufschluss darüber, ob man im Verlauf seines Lebens einen primären Lactasemangel entwickelt, nicht aber darüber, ob dieser Lactasemangel gegenwärtig bereits vorliegt. Dies kann man nur mit dem oben beschriebenen Lactosebelastungstest feststellen.
